Namaste
Namaste

Namaste

Merkwürdig wie derzeit, in der von Coronaeinschränkungen gebeutelten Gesellschaft, so etwas wie Dankbarkeit entstehen kann. Nicht im Sinne von, dankbar für den Virenbefall. Obwohl es sicher Menschen gibt, die sogar dem etwas abgewinnen; etwa so: was uns nicht umbringt, macht uns nur härter.

Doch davon mag ich nicht reden.

Worüber ich reden will ist eine Begleiterscheinung der Einschränkungen. Ein Ergebnis aus der Vorgabe sich nicht zu umarmen; sich nicht die Hand zu geben; Abstand zu halten.

Kuriose Vorschläge wurden da für den Alltag unter das Volk gebracht.

So der Gruß der Vulkanier, a la Spock, aus star trek.

Oder der akrobatisch anmutende Schuhspitzenkontakt.

Auch nicht zu verachten und besonders lächerlich, der Ellbogenschwung, vollendet, mit einem aus dem Eishockey geliehenen kurzen Check.

Wer denkt sich so einen Scheiß nur aus. Und was sagt es über das Bild, das diejenigen vom Bürger haben.

Wie viele andere auch, kann ich im beruflichen Alltag, Begrüßungen nicht aus dem Wege gehen.

Will ich auch gar nicht.

Statt dem, aus der Vorzeit von COVID19 bekannten Händeschütteln, bin ich zum Gruß vieler Asiaten übergegangen. Der besonders unter Indern sehr verbreitet ist: unter dem Namen Namaste.

Vor der Brust lege ich die Hände zusammen, schaue ich in die Augen meines Gegenübers und verbeuge mich leicht.

Spektakulär was da gelegentlich an Reaktion erfolgt. Fast immer ein Lächeln. Manchmal gibt es eine Verbeugung des Oberkörpers. Und hin und wieder sogar ein komplettes Namaste.

Das schöne daran. Das Eis ist sofort gebrochen.

Nicht das ich gänzlich überrascht davon wäre, dafür ist mir die indische Gedankenwelt durch meine langjährigen Yogaübungen und das vertiefen in die Philosopie des Yoga, zu vertraut.

Namaste ist ein Begriff der aus dem Sanskrit stammt. Eine uralte Sprache, von der behauptet wird, sie sei göttlichen Ursprungs. Indische Gelehrte und Religionswissenschaftler beschäftigen sich schon seit Ewigkeiten mit ihr. Und auch weltweit setzen sich immer mehr Menschen damit auseinander. So ähnlich wie die Juden sich mit ihrer hebräischen Sprache beschäftigen.

Weil nun einmal in beiden Sprachen die religiösen Ursprungstexte geschrieben sind.

Das Wort Namaste setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen aus namas: mein Sanskrit-Deutsch Wörterbuch übersetzt mit „Verbeugung, Verehrung, Huldigung“ und te das für „dir“ steht.

Zusammengesetzt: ich verbeuge mich vor dir.

Wer noch mehr dazu wissen will, bitte auf den link klicken.

https://www.rituals.com/de-de/mag-spirituality-namaste-way-of-life.html

Was vielen Menschen entgangen sein mag, selbst unsere Bundeskanzlerin hat sich schon im Frühjahr dazu entschieden, sich derart zu begrüßen. War jedenfalls im Fernsehen zu beobachten. Gern gib ich zu: es hat mich überrascht. Ob es jedoch für alle ihre Kontakte gilt, kann ich nicht beurteilen. Aber immerhin es spricht für sie. Was bei dem vielen was gegen sie spricht, ein kleines, wirklich nur ein kleines Gegengewicht ergibt.

Jedenfalls habe ich mich dazu entschieden auch in Zukunft auf diese Form des Begrüßens zu setzen.

Und sag dem Coronavirus dafür Dank.

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