Nur noch wenige Menschen sind übrig, die sich bewusst an die Einführung des Dollars, als Leitwährung der Welt, erinnern können. Denn das ist fast 80 Jahre her. 1944 war es. Im Mount-Washington-Hotel in Bretton Woods, im Bundesstaat New Hampshire, in den USA.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mount_Washington_Hotel
Dort wurde das weltweite Finanzsystem, das durch zwei Weltkriege zerrüttet war, grundlegend neu geordnet.
Dabei gab es zwei gegensätzliche Ansätze. Einmal der Britische, der von John Maynard Keynes vertreten wurde, und den der USA, wofür Harry Dexter White stand.
https://www.deutschlandfunk.de/bretton-woods-vor-75-jahren-gruendung-der-weltbank-100.html
Die USA, die in den Jahren vor und während des 2. Weltkriegs sich mehr und mehr zum Gläubigerland der Welt entwickelt hatte, nutzte in Bretton Woods diese Macht, zur Durchsetzung ihres Plans. Eines ziemlich perfiden. Sehr egoistischen.
Dazu später mehr.
Einige Jahre später, im Jahr 1959 äußerte Robert Triffin, ein in Yale lehrender Ökonom, belgischer Herkunft, vor einem Kongress-Komitee die Ansicht, der goldgedeckte Dollar als Leitwährung sei nicht haltbar.
Seine Einschätzung wurde in der Ökonomie als Triffin-Dilemma bekannt.
Meine Kurzdefinition dieses Dilemmas: Die Beibehaltung einer zinsfreien Kapitalquelle, durch die nicht limitierte Abgabe eigener Währung, (als auch die damit in Zusammenhang stehende Herausgabe von darauf lautenden Zinspapieren) sind, mit dem Anspruch einer positiven Handelsbilanz, unvereinbar.
Genauer nachzulesen hier – ziemlich aktuell sogar (leider nur auf Englisch – habe im Deutschen keine wirklich gute Quelle dazu gefunden):
https://www.investopedia.com/financial-edge/1011/how-the-triffin-dilemma-affects-currencies.aspx
Wer sich mit dem Englischen schwertut:
https://www.deepl.com/translator
Die Einschätzung Triffins hat sich dann 1971 als richtig erwiesen.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/nixon-schock-goldstandard-bretton-woods-1.5382041
Wobei anzumerken bleibt, dass Anfang der Siebziger des letzten Jahrhunderts zwar der goldgedeckte Dollar abgeschafft wurde, aber nicht die Funktion des Dollars als Leit-, Anlage- und Handelswährung. Es gab zu dem Zeitpunkt schlicht keinen Ersatz. Die Sonderziehungsrechte des IWF waren noch zu neu. Am Markt zu wenig etabliert, um den Dollar zu ersetzen. Bezogen sich vielmehr auf ihn. So, sie als Alternative ungeeignet waren.
Auch die Deutsche Mark konnte die Lücke nicht füllen. Dafür war der deutsche Anleihemarkt nicht groß genug.
Allerdings groß genug, um als zusätzliche Reservewährung zu fungieren. Eine Rolle, die lange Zeit das britische Pfund ausgefüllt hatte. Aber allein immer weniger ausfüllen konnte, da die britische Wirtschaft, in den letzten Jahrzehnten, im Wettbewerb mit anderen Ländern, immer öfter das Nachsehen hatte.
Heutzutage ist vom mächtigen, weltumspannenden Großbritannien des achtzehnten Jahrhunderts, nur noch ein Schatten übrig.
So herrschte weiterhin große Nachfrage nach Dollar, der die Notenbank der USA auch gern nachkam. Denn dafür war ja, tatsächlich nur Gelddrucken nötig. Gegenwärtig reicht dafür schon der sprichwörtliche „Tastendruck“ auf dem Computer. Allerdings in beiden Fällen, immer mit der im Triffin-Dilemma genannten Nebenwirkung, der eines hohen Handelsbilanzdefizits.
Wer sich intensiv in die Problematik, die mit einer Leitwährung verbunden ist, einlesen will, dem sei der folgende Link empfohlen, der mehrere Beiträge dazu versammelt. Sie sind zwar, um es nett zu formulieren, Dollar freundlich, aber gleichwohl, durchaus informativ.
Wer in den Beiträgen gestöbert hat, weiß jetzt, dass eine hohe Nachfrage nach einer Währung, diese teurer werden lässt. Eine stark nachgefragte Währung hat allerdings den Nachteil, dass die, in einem solchen Land, für den Weltmarkt produzierende Industrie, einen Wettbewerbsnachteil erleidet.
Wir Deutschen kennen uns damit bestens aus. Eine gewisse Zeit lässt sich der Nachteil für die produzierende Industrie, mit Effizienzsteigerungen, mit verbesserten Strategien kaschieren. Doch auf Dauer wandern solche Firmen notgedrungen in Länder aus, die preiswertere Produktion ermöglichen. Was dann auf den Wechselkurs der Währung drückt.
Viele ehemals in den USA produzierende Firmen, aber auch deutsche Firmen (Textilfirmen etwa), haben einen Großteil der Produktion in kostengünstigere Länder ausgelagert. Besonders nach Fernost. China sei da hervorgehoben.
Nun, dass die Regierung der USA bestrebt ist, dies zu ändern, auch wegen Arbeitsplatzverlusten, ist nachvollziehbar. Aber aufgrund des Triffin-Dilemmas nicht umsetzbar. Es sei denn, sie wollen ihren Vorteil des ständigen Geldzuflusses, den ihnen ihr Leitwährungsstatus gewährt, verlieren.
Und das wollen sie natürlich auch nicht. Schließlich sichern die unentwegten Geldzuflüsse gen USA, die Position des weltweiten Hegemons und natürlich auch noch immer den Wohlstand der „amerikanischen Mittelschicht“.
Nicht vergessen, deren Wahlstimme wird gebraucht, um mit „dem Spiel“ fortfahren zu können.
Doch auf diese Weise steigen die Auslandsschulden der USA. – Egal. Der Regierung der USA jedenfalls. Solange nur alles beim alten bleibt.
Außerdem. Ob die USA den Gegenparteien, den Überschussländern, jemals entsprechenden Gegenwert für deren Waren und Dienstleistungen liefern, dürfte mehr als zweifelhaft sein.
Die Entschädigung mit Gold ist seit 1971 jedenfalls abgeschafft.
Also tut die Regierung der USA all das, was nötig ist, um ihren Weltmachtstatus, den der Dollar ihnen verliehen hat, zu erhalten. Setzen ihn ohne Skrupel ein. Wenn nötig, auch militärisch.
Denn letztlich handelt es sich bei dem Zwang zur Dollarnutzung im Handel, um Tributzahlung an die USA. Die mit einem Teil, keinem geringem, ihr Militär aufrüsteten und rüsten. Nur um mit dieser Macht versehen, weiterhin Tribut zu fordern. – Eigentlich absurd.
Saddam Hussein und Muammar al-Gaddafi, die so verwegen waren, ihre Länder im Handel vom Dollar unabhängig machen zu wollen, haben dies mit Krieg und letztlich ihrem Leben bezahlt.
Nicht, dass sie das falsch verstehen. Die abscheulichen Taten der beiden Staatsmänner will ich nicht gutheißen.
Allerdings sind sie mit solchen Taten nicht allein. Auch viele Staatsmänner und „Pseudo-Könige“ angeblich demokratischer Staaten haben Blut an den Händen. Nur haben sie es immer gut verstanden, es vor dem Volk und der Weltöffentlichkeit zu verstecken.
Doch zurück zum Dollar. Wer mir die unablässigen Zuflüsse an Waren und Dienstleistungen gen USA nicht glauben will, sollte sich die folgende Statistik ansehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_Leistungsbilanz (wenn sie das der USA suchen, fangen sie am besten am Ende an.)
Nun gut, das war im Jahr 2018. Vielleicht war dies ja ein Ausrutscher. Schauen wir mal. Im Wikipediaartikel ist im Graphen rechts, eine kumulierte Leistungsbilanz der Länder von 1980 bis zum Jahre 2008 abgebildet. Auch hier führt eindeutig die USA die Negativliste.
Warum? Eine Antwort dazu im nächsten Link.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bretton-Woods-II-Regime
Kurzgefasst: Die USA finanzierten nach dem Zusammenbruch des goldgedeckten Bretton Woods Systems, einen Gutteil ihres Leistungs- und Handelsbilanzdefizit mit Geldzuflüssen (Anleihekäufen) aus dem asiatischen Raum. Kauften mit diesem Geld dort günstige Waren und Dienstleistungen ein. Was zu Exportüberschüssen in diesen Ländern führte. Bretton Woods 2 genannt.
Doch auch wir Deutschen waren beteiligt – können ein Lied davon singen. Das vom jahrelangen Exportweltmeister. – Hurra?
Genaugenommen war Triffin nicht der Erste, der das Scheitern der Leitwährung voraussah. Maynard Keynes hatte in seinem Plan, den er in Bretton Woods zur Neuordnung des Welthandels vorstellte, die entstehenden Probleme, die der „White Plan“ enthielt, schon vorausgesehen. Und zur Diskussion gestellt. Er konnte sich damals aber mit seinem Entwurf, so genial er auch war, nicht gegen den Eigensüchtigen der USA durchsetzen. Die damit Fakten schufen. Schwer veränderbare.
Wäre dieser durchdachte Plan, den Keynes vorlegte, damals umgesetzt worden, hätte es, in den letzten Jahrzehnten, all die Probleme und Verwerfungen im weltweiten Finanzsystem, die durch Handelsungleichgewichte entstanden sind, nicht gegeben. Ebenso wenig das „Hegemon-Dasein“ der USA. Das seinen Wohlstand, bis auf den heutigen Tag, durchaus beachtlich, auf Kosten anderer Länder sichert.
So wird inzwischen in den Regierungen von immer mehr Ländern ein Bretton Woods Plan 3 diskutiert. Auf Grundlage genau dieses Keynes-Plans. Denn viele Länder der Erde haben, nach üblen Erfahrungen der letzten Jahrhunderte mit „Leit(d)währungsländern“, die Schnauze davon voll.
Wie heißt es so schön im letzten Satz des verlinkten Artikels: „Golddeckungen von Rubel oder Yuan, sowie eine neue BRICS-Währung wären eine enorme Gefahr für die Vorherrschaft des Dollars und der USA.“
https://tkp.at/2022/09/30/brics-laender-diskutieren-die-schaffung-einer-einheitlichen-waehrung/
Und besonders das Letztgenannte ist deren Problem.
Um Großbritannien von seinem Status als Weltmacht zu befreien, dafür bedurfte es zweier Weltkriege. Denn eine Leitwährung, und das „Britische Pfund“ war lange Zeit eine solche, kettet alle Beteiligten aneinander. Schuldner und Gläubiger. Und bevorzugt auch stets das Land mit Leitwährung. Macht es mächtig. Was eine Änderung oder gar Loslösung davon, auch so schwierig gestaltet.
Üblicherweise gilt: Bin ich Gläubiger, muss ich auf meine Forderungen nicht verzichten. Als Schuldner hingegen bin ich dem Wohlwollen des Gläubigers ausgeliefert. Die internationalen Gesetze und Gepflogenheiten sind da eindeutig.
Geht die Regierung eines Schuldner- oder Gläubigerlandes tatsächlich einmal dagegen an, schädigt es sich meist selbst.
Natürlich könnte China, mit ihrem immens angewachsenen Anleiheportfolio an amerikanischen Anleihepapieren, die USA durch deren Verkäufe in arge Nöte bringen. Allerdings auch sich selbst. Denn eine derart hohe Handelspostion, ließe sich, wenn überhaupt, nur längerfristig und mit großen Abschlägen an den Mann bringen.
Verrückte Welt.
Doch deren Zuordnungen gab und gibt es noch mehr.
Der, nominal, mit am höchsten verschuldete Staat der Erde, die USA, unterstanden sich nicht einmal, mit ihrer Dollarmacht, politisch und wirtschaftlich Druck auf Schuldenländer auszuüben. Gern mit der nur schlecht versteckten Drohung, über die Ratingagenturen, die Zinskosten in die Höhe zu treiben. Oder verschärft in der Konsequenz, gewisse Regierungen die finanzielle, und wenn nötig, politische Unterstützung zu entziehen.
Dass über die vergangenen Jahrzehnte, zur Wahrung ihrer Interessen, auch Auftragsmorde in Auftrag gegeben wurden, ist ja wahrlich kein Geheimnis mehr.
Da haben wir sie also wieder, die unseligen Verkettungen. Und „Machtspiele“.
Und bei all dem, was in der Welt vor sich geht, sollte immer die Regel beachtet werden: „Folge dem Geld.“
Und das landet stets bei jenen, die viel haben. Was einfach daran liegt, dass die USA und all deren verschiedene Organisationen: Regierung, Notenbank, Finanzministerium, Pentagon, CIA und wie sie alle heißen, primär dafür eingesetzt werden, die ureigensten amerikanischen Interessen umzusetzen – was genaugenommen ja die Interessen der dortigen Superreichen sind.
Wer daran noch immer zweifelt, sollte sich erneut den vorangegangen Beitrag, zu Gemüte führen.
Und mit dem Rüstzeug meines heutigen Beitrags versehen, lassen sich jetzt auch die aktuellen Ereignisse beleuchten und verstehen.
Vorab ein Artikel aus der „Welt“ von 2014, der sich bereits mit dem Thema beschäftigt, das jetzt zunehmend Aktualität gewinnt.
https://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article132286208/Der-Angriff-auf-die-Dollar-Uebermacht-verpufft.html
Dass die Zukunft einzelner Brics-Staaten, die im „Welt-Artikel“ skizziert wurde, ziemlich einseitig gesehen und wenig fundiert war, lässt sich mit einigen Jahren Abstand gut belegen. Ein wenig Recherche genügt.
Doch der Artikel zeigt, wo „dem saturierten Westen“ der Schuh drückt. Nämlich da, wo der Kapitalismus amerikanischer Prägung, Zweifel weckt und Widerstand erzeugt.
Selbst ehemals der USA treu ergebene Staaten, Saudi-Arabien sei stellvertretend genannt, wenden sich inzwischen von den USA ab. Die Macht des Hegemons bröckelt. Zusehends.
Ob es zum Zerfall der Dollarhegemonie kommt, wird sich zeigen. Die Weichen in diese Richtung, werden jedenfalls gestellt.
https://zeitpunkt.ch/die-tage-des-dollars
Dass das nicht im Interesse der westlich orientierten, den USA hörigen Staaten liegt, versteht sich von selbst. Schließlich hing und hängt an dessen Weiterbestehen als Leitwährungsland – so glauben sie jedenfalls – ihr Wohlstand. Womit sich auch ihr Vasallentum erklärt.
Nur haben sie langfristig viel mehr zu verlieren, als zu gewinnen.
Denn wer sagt ihnen, dass sie, während künftiger Auseinandersetzungen, nicht ohne jeden Skrupel, für das Wohl des Hegemon geopfert werden? Dass das nicht sogar bereits geschieht?
Seltsam. Dieser Gedanke, wenn er denn gedacht wird, scheint derzeit, in den meisten europäischen Regierungen, zur Angst-Starre zu führen. Wie sich in deren selbstschädigender Wirtschaftspolitik zeigt. Es ist wie bei einem Gangster, der, mitgefangen, mitgehangen, im Angesichts einer Morddrohung des Bosses, den Suizid vorzieht. – Wie heroisch.
Und wir Deutschen vorneweg.
Was wird wohl geschehen, wenn ganz Afrika, fast ganz Lateinamerika, die Golf-Staaten, Staaten wie Pakistan, Indonesien und einige mehr, sich den Brics-Staaten und ihrem „Bancor-Modell“ anschließen? Wofür einiges spricht.
Nun. Keynes Ideen streng befolgt und es käme, im Handel zwischen den teilnehmenden Staaten, zu ausgeglichenen Handelsbilanzen. Und damit zur Befriedung.
Inwieweit sich dessen Modell durchsetzt, wird zeigen, wie ernst es den Initiatoren damit ist, konstruktionsbedingte Vorrechte zu kappen.
Der Ökonom Michael Hudson, der ohne westliche Scheuklappen schaut, hat sich zu all dem einige Gedanken gemacht.
Eines ist gewiss. Wenn sich die Brics-Staaten mit ihrem Ansinnen durchsetzen, dürfte es mit der Dollar-Herrschaft bald vorbei sein. Nicht nur das, es wäre schlicht das Ende des „westlich“ geprägten Kapitalismus.
Dass die USA dies, mitsamt ihrer treuesten Vasallen (NATO), verhindern will, ist offensichtlich.
Wie weit werden sie gehen? Ob die Regierung der USA bereit ist, dafür alle Mittel einzusetzen? Alle? Selbst Waffengewalt?
Sieht ganz danach aus. Schauen wir dazu in die Gegenwart.
Dass der, vor wenigen Monaten in der Ukraine ausgebrochen Krieg, von den USA regelrecht „begrüßt“ wurde, dürfte jedem aufmerksamen Beobachter, der die Geschehnisse dort in den letzten gut acht Jahren verfolgt hat, nicht verborgen geblieben sein. Manch einer weist den USA eine gehörige Mitschuld zu, wenn nicht gar die Inszenierung. Was wohl auch erklärt, warum die Anzahl, der sich beteiligenden UNO-Mitgliedsländern, an den von den USA ins Spiel gebrachten Sanktionen gegen Russland, bei weitem nicht mehr die Mehrheit abbildet. Selbst einzelne NATO-Mitgliedsstaaten scheren inzwischen aus. Verlangen Ausnahmen. Und auch bezogen auf die Bevölkerungszahl, vertreten durch ihre Regierungen ist der „westliche Block“, inzwischen tatsächlich deutlich, sehr deutlich, in die Defensive geraten. Mehr noch, in eine Legitimationskrise.
Das Russland in der Ukraine der Aggressor ist. Unbestritten. Das deren Einmarsch völkerrechtlich mehr als bedenklich ist. Ebenso.
Doch wann hat sich die USA in der Vergangenheit mit völkerrechtlichen Bedenken geplagt? Wenn es ihnen opportun schien, hatten sie keinerlei Skrupel, andere Völker zu überfallen.
Haben sie dafür Sanktionen erlitten?
Nein. – Also was ist das? Zweierlei Maßstab?
Nicht, dass ich hier die Tragweite kriegerischen Handelns verharmlosen will; weit gefehlt. Nicht nur Angriffskriege, sondern jegliche kriegerische Auseinandersetzungen, mit all den vielen Toten, Verletzten und verstümmelten Menschen, mit all den Traumen und Schäden an deren Seele, all den Zerstörungen an deren Hab und Gut, sind eines sich zivilisiert nennenden Staates, unwürdig. Egal, wie er auch heißt. Und egal, wie sehr er sich auch im Recht glaubt. Das schließt auch moderne psychologische Kriegsführung, mit ihrer Wahrheitsverdrehung, mit ein. Und auch Waffenlieferungen an Konfliktparteien.
Weder im privaten Umfeld, noch auf höchster politischer Ebene wird der Einsatz von Gewalt und Lüge, auf lange Sicht, Erfolg versprechend sein. Denn die Herzen von Menschen lassen sich damit nicht erobern. Und ohne Unterstützung dieser Herzen ist eine Familie oder ein Gemeinwesen, auf Dauer, nicht überlebensfähig. Da ohne jene Unterstützung, Zank, Zwist, Streit, Konflikte, Hader und Zerwürfnisse, den Zusammenhalt, nach und nach aushöhlen.
So die Frage bleibt: Warum nur wollen immer mehr Länder aus den Fängen des „Hegemons“ fliehen, der ihnen doch angeblich ein so freiheitliches Leben schenkt?
Sind deren Regierungen alle Gehirngewaschen? China geblendet? Russland hörig? Der Autokratie freundlich gesinnt? Der Demokratie gar abhold? Noch schlimmer – einfach undankbar?
Wird sich das möglicherweise ausweiten? – Was bedeutet das dann? Etwa, „im Namen der Freiheit“, Kriege des „westlichen Blocks“ – der ziemlich deckungsgleich mit NATO Mitgliedsstaaten ist – gegen die Mehrheit der Völker?
Was für ein Albtraum.
Besonders wir Deutschen scheinen, wie die Geschichte zeigt, einen Hang danach zu haben, in Krisenzeiten, auf der falschen Seite Platz zu nehmen.