Hallo Klimakleber
Hallo Klimakleber

Hallo Klimakleber

Ein „Liebe Klimakleber“ kam mir, beim laut lesen – gewöhnlich um die Rhythmik des Textes zu prüfen – dann doch nicht über die Lippen.

Nicht, wegen der Rhythmik, sondern der, damit üblicherweise, in einer Anrede verbundenen, freundlichen Zuwendung.

Warum auch sollte ich sie haben?

Vermeintliche Retter unserer Welt gibt es eh schon zu viele. Darunter auch einige, die sich damit brüsten, Gottes Werk zu tun. Das Motto: Geldanhäufung als Lobpreisung Gottes.

Wem da nicht der Atem stockt, dem ist nicht mehr zu helfen.

So wenig wie ihnen. Oder euch, wenn ich mal ins vertrauliche Duzen wechseln darf.

Was habt ihr erreicht? So – ganz ernsthaft gefragt.

Wurde durch euer bisheriges Handeln, das Ökosystem der Erde entlastet?

Schauen wir doch gemeinsam genauer hin.

Welche direkten Auswirkungen hatte euer Tun?

Ohne jeden Zweifel: Staus.

Mit zusätzlichem Ausstoß an Kohlendioxid, Stickoxiden und Feinstaub. Um nur das Wesentliche zu nennen.

Petitessen. Klar. Angesichts dessen, was dem Planeten Erde alltäglich an Zumutungen abgerungen wird.

Der Zweck heiligt die Mittel?

Da sind wir dann doch wohl am Kernpunkt ihrer persönlichen Überzeugung angelangt – um sie, als Einzelperson, direkt anzusprechen.

Oder irre ich mich da?

Sie halten sich für menschenfreundlich. Eigentlich rücksichtsvoll. In ihrer Gedankenwelt humanistisch geprägt. Sorgen sich wirklich, wirklich um die Menschen und deren Gesundheit und Zukunft.

Ob das, die, im von ihnen verursachten Stau festsitzenden Mitbürger, nachvollziehen können, da habe ich doch gehörige Zweifel. – Die sich durch das durchaus drastische Handeln von einigen, die sich nicht nötigen und von ihnen vereinnahmen lassen wollten, untermauern.

War deren Anliegen denn weniger legitim als ihres?

Ach, sie berufen sich auf das Recht zum Widerstand?

Führen Mahatma Gandhi an.

Sind sie auch bereit für die Konsequenzen?

Werden sie für ihre Überzeugungen stolz und aufrechten Hauptes in den Knast gehen?

Denn das blüht ihnen, wenn sie Menschen weiterhin nötigen.

Der mediale Rückhalt jedenfalls schwindet. Die „Heilige Greta“ derzeit akut in Bedrängnis. Spaltung der Bewegung liegt in der Luft.

Und auch der bisherige judikative Rückenwind wird sich wandeln. Möglicherweise gar umkehren. Das ist die Quintessenz aus den Medienberichten der letzten Wochen.

Assimilation gelungen.

Die derzeitige Klimajugendbewegung mitsamt ihrer Ableger „Letzte Generation“ und „Extinction Rebellion“ geht wohl den gleichen Weg wie „Attac“ und „Occupy Wall Street“. Wie zuvor schon die Friedensbewegung der achtziger Jahre. – Ab ins mediale Nirwana.

Einmal ganz grundsätzlich. Mahnen, erläutern, Kritik äußern. Auch emotional und einseitig. – Jederzeit.

Aber Nötigung? – Nein.

Wenn, sie wenigstens persönliche Konsequenzen aus ihren Überzeugungen ziehen würden. Die Ausflüge mit Flugzeugen einstellen, beispielsweise. Oder, vegan leben. Den Tieren und dem Erhalt der verbliebenen Urwälder zuliebe.

Dann könnten sie sich meines und wohl auch des Wohlwollens anderer, sicher sein. Denn das hätte Vorbildcharakter.

Aber, das ist halt nicht wirklich von medialem Interesse. Die Aufmerksamkeit anderer recht ungewiss. – Wo bleibt da die eigene Bedeutsamkeit?

Und noch etwas. Wenn sie Veränderung bewirken wollen, dann tun sie es bitte da, wo die wirklichen Verursacher des Übels sitzen.

Der Otto Normalbürger, als Autofahrer, Businsasse oder Patient in Rettungs- oder Krankenwagen, ist doch als Verursacher, des von uns Menschen verursachten Klimawandels oder wie sie es wohl nennen „der drohenden Klimakatastrophe“, eher marginal. Zumindest, wenn der CO2-Ausstoß, das Hauptkriterium dafür sein soll.

Weshalb also derartige Aktionen? Aufmerksamkeit um jeden Preis? Motto: lieber schlechte Presse, als gar keine?

Wie ernst ist es ihnen mit der Kapitalismuskritik? Welche Aktionen finden denn dazu statt?

Welche praktischen Lösungen des Wachstumszwangs, den das Zinsgeld verursacht, mit dem sich der Kapitalismus schmückt, schweben ihnen den vor? – Wagenknechte Enteignungsträume?

Was ist mit all den anderen Problemen, die dem Zinsgeld geschuldet sind?

Da bedarf es noch viel Aufklärung.

Ach. Etwa zu mühsam? Zu komplex? Zu wenig Aufmerksamkeit heischend?

Dabei sind die Übeltäter mitten unter uns. All die vielen, dem Zins verfallenen. Und besonders jene, die dafür die Hauptverantwortung tragen.

Die Notenbanker. Die sich standhaft weigern – außer hinter verschlossenen Türen – dem Thema Negativzins auch nur die geringste Beachtung zu schenken.

Damit wären nämlich wirkliche Veränderungen möglich. Veränderungen, in deren Gefolge, auch dem anthropogenen Klimawandel etwas entgegengesetzt werden könnte.

Warum höre und lese ich nichts von Mahnwachen der „letzten Generation“? Etwa vor der Deutschen Bundesbank oder dem Gebäude der Europäischen Zentralbank?

Licht auf die negativen Seiten des Zinsgeldes werfen, das wäre löblich?

Nur, es scheint beinahe so, als wären Lösungen außerhalb des weltweit grassierenden Kapitalismus zu suchen, nicht der Mühe wert.

Nun ja, erklärlich. Die Menschheitsgeschichte hat gezeigt, dass die Fähigkeit von Gesellschaften mit Zinsgeld, Veränderungswünsche am System umzusetzen, beinahe grenzenlos sind. Am wirkungsvollsten, die Erhöhung der Komplexität. Auf dass nur noch „Ökonomen“ das Wort führen. – Führt das nicht zum Erfolg, werden harsche Kritiker einfach vereinnahmt oder ins mediale Abseits gestellt.

Und von den Profiteuren und Befürwortern werden Nebensächlichkeiten aufgeblasen. Ersatzkritik wird initiiert. Auf dass sich, nur ja nur niemand an die Grundlagen all des Übels wagt.

Die Methoden dazu – vielfältig.

Daraus folgt: jeglicher Protest, Widerstand, scheint zwecklos.

Heißt. Wenn es ihnen mit ihrem Engagement für eine bessere, eine nachhaltigere, eine gerechtere Welt, die die Bedürfnisse aller Lebewesen berücksichtigt, ernst ist, sollten sie von ihrem „Klimawahn“ Abstand nehmen und sich der wirklichen Ursache unzähliger Widrigkeiten widmen – dem Zinsgeld.

Und wenn ihnen dann dessen Tragweite bewusst geworden ist, wirklich bewusst geworden ist – mit dessen Abschaffung.

Ein Einsatz dafür wäre aller Ehren wert.

Denn erst damit wird die Möglichkeit eröffnet, dem „bedrohlichen“ Klimawandel, Einhalt zu gebieten.

Und statt Geldgier und Ellbogenmentalität dürften dann Vernunft und Lebensfreude zunehmen und Zuversicht wird die Herzen der „einfachen“ Menschen füllen. Die befreit von durch Zinserhebung ausgelösten Existenznöten, sich dem Wesentlichen wieder zuwenden können. Nämlich der Frage, wie sie ihrem Leben einen tieferen Sinn geben können.

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