Die Enttäuschung signalisiert das Ende der Täuschung. Der dann üblicherweise Unzufriedenheit und Frust folgt. Denn sie löst nun einmal keine positiven Gefühle aus. Der derbe Ausdruck, „verarscht werden“ bringt es auf den Punkt.
Und trotzdem geschieht es immer wieder. Im Privaten, wo wir uns am verletzlichsten fühlen, führt es irgendwann zu bitteren Konsequenzen. Beziehungsabbrüche sind dann nicht selten.
Wäre es im Umgang mit unseren Regierenden doch auch so einfach. Klar. Ich kann sie abwählen. Und damit meinen Unmut äußern. Muss damit aber oft Jahre warten. In denen sich der Frust allmählich abnutzt, weil ständig neue Enttäuschungen folgen.
Erst Unmut, dann Gleichgültigkeit. Zuletzt macht sich Hilflosigkeit breit. Daraus erwächst dann irgendwann ein klagloses Hinnehmen. Bestenfalls mit zynischen Witzen kommentiert.
Ob Aktionismus hilft? Da hege ich Zweifel.
Denn in unserem politischen Alltag ist die Täuschung systemimmanent. Und damit auch die Enttäuschung.
Immer wenn Regierende von Realitäten, Sachzwängen und irgendwelchen Wahrheiten schwafeln, ist äußerste Vorsicht geboten. Es ist dann, als würde Nebel aufziehen. Der sich durch die Aussagen irgendwelcher „Experten“ nur weiter verdichtet.
Wenn dann auch noch das Wort Alternativlosigkeit fällt, ist der Höhepunkt des Geschehens erreicht. Die Vernebelung ist komplett. Keiner schaut mehr durch. Selbst die Nebelmacher tappen im Dunkeln. Phantasieren jedoch eine Welt herbei, die mehr einer Fata Morgana gleicht, als der Realität. Es ist schlicht Arroganz der Regierenden. Mehr noch Hybris. Die Täuschenden unterliegen der eigenen Täuschung und behaupten standhaft zu wissen, was zu tun ist.
Wahnsinn, auf dem Höhepunkt.
Und die Mehrheit klatscht. Ruft nach mehr. Nach mehr Wahnsinn.
Es ist, als seien sie süchtig nach Täuschungen. Klarsichtige nennen das dann: „Die Welt will betrogen sein, also betrügen wir sie.“ Schon die alten Römer wussten das.
Ergo: nichts Neues.
Dass die Regierenden meist nicht die wirklich Herrschenden sind, verkompliziert das Geschehen. Denn dafür fehlt ihnen einfach das Geld – Ausnahmen bestätigen die Regel.
Selbst auf die Gefahr hin, allmählich als Plattitüdenschleuder zu agieren: Geld regiert nun einmal die Welt. Wussten auch schon die alten Römer. „In cunctis domina pecunia est“ (In allem ist Geld die Herrin).
Auch: Geld stinkt nicht.
Stimmt zwar nicht immer. Macht sich im Text aber gut.
Wer also etwas an den herrschenden Verhältnissen ändern will, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich dem inneren Wesen des Geldes zu widmen.
Der Lohn? Einsicht.
Was genau das ist, was nötig ist, um all die vielen künstlich erzeugten Nebelbänke der Regierenden und Herrschenden zu durchschauen.