Über den Tellerrand zu schauen, kann ungeahnte Perspektiven eröffnen.
Und wenn der Blick und die Aufmerksamkeit gar in weite Ferne schweift, hinaus in die Welt, fernab der eigenen Bubble, für den wird, wenn offenen Geistes, die Möglichkeit eröffnet, einen Blick die eigene Zukunft zu erhaschen.
Ob nun gewollt oder nicht, eine solche Einsicht birgt Konfliktpotential. Weshalb es auch eine Vielzahl Menschen gibt, die davon unbefleckt bleiben wollen.
Da die von ihnen, in Jahren, meist mühsam aufgebaute innere Ruhe, keine Störung mag. Der Alltag soll berechenbar sein. Übersichtlich.
So wird, wenn überhaupt, mit einem gewissen Schaudern in die Ferne geblickt. Mit innerem Abstand. Gewissermaßen von oben herab.
Ach, Ecuador. Das ist weit weg. Ein Entwicklungsland noch dazu. Was geht uns das an? So fragt der satte und selbstzufriedene Bürger und zappt weg.
Verlierer sind unattraktiv. Das wird einem vom ersten Schuljahr an vermittelt. Egal ob es sich um eine Privatperson, eine Firma oder gleich um einen Staat handelt.
Dabei wird gern vergessen: Der Weg vom Champion zum Loser ist oft kurz. Eine falsche Entscheidung und Puff. Ende aus. Auch äußere Umstände können Siegertypen schnell scheitern lassen. Wenn sich Gewissheiten verlieren, ist der Weg auf der Verliererstraße regelrecht vorgezeichnet.
Die Menschen in Ecuador und deren Regierung lernen das gerade.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/duerre-lateinamerika-ecuador-stromversorgung-100.html
https://amerika21.de/2024/10/271949/ecuador-verlust-stromausfaelle-2-mio-usd
Monate von Strommangel und Stunden- manchmal tagelangen Stromabschaltungen fordern ihren Tribut. Die Ökonomie taumelt.
Firmen schließen. Viele Menschen verlieren ihren Job.
Und wissen kaum noch, wie sie sich über Wasser halten sollen.
Und kein Ende in Sicht.
Nur das übliche Versprechen der Regierenden, das Problem schnellstmöglich zu lösen.
Doch wie soll das geschehen?
Gebete an Gott, damit er es regnen lässt? Um dann bald wieder zum Status Quo übergehen zu können.
Nicht einmal die Nachbarstaaten sind willig, zu helfen. Kolumbien leidet ebenso unter der schon Jahre anhaltenden Dürre.
Hätten die Regierenden das vorhersehen müssen? Und Vorsorge treffen?
Wenn ja, wer hätte dafür gezahlt? Für Kohle- oder Gaskraftwerke. Windräder oder Photovoltaikanlagen.
Woher das Geld dafür nehmen? In einem Entwicklungsland, in dem es überall an Investitionen mangelt.
Schließlich verursacht der Bau und der Betrieb von „Backupkraftwerken“ enorme Kosten, die die Strompreise in den Himmel schießen lassen.
Zweifel an der Aussage? Fragen sie die Deutschen Bürger und Vorstände von hiesigen Stromanbietern – die haben Erfahrung damit.
Bei sogenannten Dunkelflauten heben die Strompreise an der Strombörse stets ab, weil nicht genug Reserve vorhanden ist. Strom muss dann teuer im Ausland eingekauft werden.
Wie lange das noch funktioniert steht in den Sternen. Widerstand bildet sich.
Ob das Modell industrielle Zinswirtschaft grundsätzlich Zukunft hat, daran hege ich große Zweifel.
Die Mengen an Strom, die dafür weltweit benötigt werden, sind auf Dauer nicht lieferbar. Dafür fehlen schlicht die Ressourcen.
Das Schicksal Ecuadors wird, wenn nicht ein Energiewunder geschieht oder Petrus aus Mitleid die Himmelschleusen öffnet, auf Dauer allen Staaten und damit allen Menschen der Erde blühen. Es gilt die Maxime: Die einen trifft es früher, die anderen später.
Anmerkung: Inwieweit die weltweiten Wetterkapriolen, bewusst initiiert, also von Regierungen verursacht oder zumindest toleriert werden, ist ein anderes Thema. Dazu demnächst mehr.