Wiederentdeckt – der „Indian removal act“

Die Überschrift reimt sich sogar. Was die Neuauflage des „Indian removal acts“ allerdings keinen Deut besser macht.

Donald Trump kennt die Geschichte seines Landes. Davon kann man getrost ausgehen. Denn sonst hätte er einen derart perfiden Plan, wie die Umsiedelung der Bewohner des Gazastreifens, gar nicht erst zur Diskussion gestellt.

Sein Motto: Was damals gelang, kann auch heutzutage gelingen.

https://www.deutschlandfunk.de/vor-190-jahren-indian-removal-act-wird-unterzeichnet-100.html

Und so traurig es auch ist, damit ist tatsächlich zu rechnen.

Es ist Machtpolitik mit dem Holzhammer. Und schlicht die Neuauflage des „Pfades der Tränen“.

https://www.deutschlandfunk.de/der-pfad-der-traenen-100.html

Prolog:

Die israelische Regierung hat vor zwei Jahren die Gelegenheit direkt beim Schopf gepackt, als palästinensische Gewalttäter, Israelis hinter dem Grenzzaun brutal ermordeten und andere als Geiseln nahmen. Sie hat darauf Ihrerseits mit brachialer Gewalt und Abschottung des Landes reagiert.

Das Ergebnis: in den letzten zwei Jahren hat dies womöglich mehr als hunderttausend Bewohnern des Gazastreifens das Leben gekostet.

https://www.hrw.org/de/news/2024/05/08/israel-laesst-gaza-verhungern

Ein Geschehen, das dann, im Frühjahr 2024, immerhin dafür sorgte, dass beim „Internationalen Gerichtshof IGH in Den Haag“, dem Strafgericht der Vereinten Nationen UN, die Eröffnung eines Gerichtsverfahrens wegen Völkermord in Gang gesetzt wurde.

So weit, so gut.

Doch jeder weiß, die Justizmühlen mahlen langsam. Und ob und wann Recht gesprochen wird, steht in den Sternen.

So wurde der Krieg fortgesetzt und es gab massive Zerstörungen an Gebäuden und Infrastruktur. Ein menschenwürdiges Leben im Gazastreifen ist somit kaum noch möglich.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-gaza-ein-jahr-krieg-im-gazastreifen-100.html

Inzwischen beschäftigt sich allerdings auch der Internationale Strafgerichtshof IStGH, ebenfalls in Den Haag ansässig, mit dem Gazakrieg. Und hat tatsächlich Strafbefehle ausgestellt. Drei an der Zahl. Der prominenteste: Israels Premier Benjamin Netanjahu.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/netanjahu-galant-deif-haftbefehl-israel-nahost-faq-100.html

Was ihn jedoch nicht davon abhielt, weiterhin seine „Ausrottungspolitik“ fortzusetzen. Zumindest bis Mitte Januar 2025.

Denn da zog Donald Trump im Hintergrund, versehen mit der künftigen Macht des Präsidenten der USA, bereits die Fäden und machte dem erst einmal ein Ende.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-waffenruhe-usa-100.html

https://de.euronews.com/2025/01/19/waffenstillstand-verzogert-sich-netanjahu-will-namensliste-der-geiseln

https://www.nzz.ch/international/gaza-waffenruhe-tritt-in-kraft-erste-geiseln-frei-ben-gvir-zurueckgetreten-ld.1866927

Der nächste Schritt im Drama um Gaza erfolgte dann vor ein paar Tagen beim Treffen von Donald Trump mit Benjamin Netanjahu in Washington.

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/trump-netanjahu-gaza-100.html

Und noch ein Video der Welt dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=HUW7FfYE28o

Womit dieses Posting wieder am Anfang angelangt ist.

Wer glaubt, das es unüberwindbare Hindernisse bei der Umsetzung der Umsiedelung der gesamten Bevölkerung des „Gazastreifens“ gibt, sollte den Einfallsreichtum von Politikern und Juristen nicht unterschätzen.

Die Cherokee haben entsprechende Erfahrungen gesammelt, die dann in den „Pfad der Tränen“ mündeten.

Mir stellen sich derzeit zwei Fragen. Wird der denkbare und damit mögliche Auszug der Palästinenser aus dem „Gazastreifen“ tatsächlich Realität werden? Wenn ja, wie wird er in der Zukunft wohl genannt werden?

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