Ja. Ja. Da war eindeutig was. Nur was?
Ach, kann nicht so wichtig gewesen sein, sonst wüsste ich auf Anhieb mit dem Begriff etwas anzufangen, mag sich der ein oder andere Leser jetzt sagen.
Wer von uns kennt es nicht, diese Begriffsvielfalt, die uns im Alltag immer mehr zu schaffen macht. Kaum ein Bereich, der davon ausgenommen bleibt. Wer darin mitreden will, muss das Vokabular beherrschen. Sonst wird er nicht ernst genommen.
Ärzte wissen das. Und praktizieren das im Medizinbereich mit Verve.
Es ist Einschüchterungstaktik. Dient dem Ausschluss. Soll Dilettanten fernhalten. Besonders diejenigen, die unangenehme Fragen stellen.
Experten bleiben gern unter sich. Es vereinfacht schlicht die Einigung auf eine gemeinsame Sichtweise. Weshalb internen Widersachern auch gern das Fachwissen abgesprochen wird.
Es ist eine Politik der Macht und Niedertracht, die immer größere Bereiche der Gesellschaft in Beschlag genommen hat.
Expertenwissen als totalitärer Machtanspruch?
Vermutlich ja. Und er wird ja auch eifrig verbreitet.
Wie oft erschallt bei wirtschaftlichen oder politischen Problemstellungen der Ruf nach einem Expertengremium, gar nach einer Expertenregierung.
Dahinter lauert immer der Satz: Das Volk ist dumm. Heißt: Es muss geführt werden.
Wohin?
Na eindeutig dahin, wohin die Experten es schicken wollen.
Wer kennt sie nicht, die in den Medien auftretenden „Experten“, die die Richtung weisen. Experten wohin man auch schaut.
Doch wer sucht sie aus? Welche Kriterien müssen sie erfüllen um medial präsent sein zu dürfen? Wer entscheidet das?
Böse, recht böse Fragen.
Wie schon die, nach der Oreschnik. Ein Begriff, der Ende November, Anfang Dezember in den hiesigen Medien kurzzeitig Aufmerksamkeit erlangte, aber alsbald wieder verschwand. Ins Land Verschwundibus.
Wohin, hört man politischen Vertretern westlicher Industriegesellschaften genau zu, das Entwicklungsland des entsprechenden Waffenträgers, auch gern verschwinden könnte.
Ach diese vielen Waffenträger. Kein Wunder das da kaum mehr einer durchblickt und sich an einzelne erinnert. Eine Ausnahme bildet die deutsche „Taurus“, deren Einsatz oder Nichteinsatz monatelang die Medien bevölkerte. Und deren Einsatz in der Ukraine noch immer Gegenstand der politischen Diskussion ist.
https://www.tagesschau.de/taurus-marschflugkoerper-104.html
https://www.n-tv.de/politik/Merz-zoegert-bei-Taurus-Frage-fuer-die-Ukraine-article25597954.html
Es ist Beschäftigungstherapie. Sie lenkt die Zuschauer vom wirklich wichtigen Geschehen ab. Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen: es gibt einfach zu viele davon. Und es kommen ständig neue hinzu.
https://www.welt.de/wissenschaft/article106336735/Wer-hat-die-Groesste-Wer-kann-am-weitesten.html
Es gilt das Motto: wer hat den Größten, wer kann am meisten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelstreckenrakete
Und sie kosten. Verdammt viel sogar. Was neben ausufernden Kriegskosten auch erklärt, warum die NATO-Staaten dazu angehalten werden, ihren Wehretat drastisch zu erhöhen.
Einen Ruf, den die deutsche zukünftige Regierung, in vorauseilendem Gehorsam gern erfüllen möchte. Wenn möglich durch Aussetzung der grundgesetzlich verankerten Schuldengrenze und der Bildung eines Sondervermögens, meint Schuldenberges, in Höhe eines hohen dreistelligen Milliardenbetrages.
Schließlich hat der Krieg durch die materielle Unterstützung westlicher Staaten, deren Munitionslager weitgehend geräumt sind, nach allgemeinem Verständnis von Friedenspolitik, nun wieder die Aufgabe, diese aufzufüllen. Die bösen Russen, das autoritäre China und das unberechenbare Nordkorea lassen grüßen.
Apropos der böse „Oberrusse“ namens Putin hat sich doch tatsächlich erdreistet, dem Weltpublikum eine neuartige kriegerische Rakete vorzustellen, mit dem Namen: Oreschnik. Womit das Rätsel vom Anfang dieses Textes gelöst ist.
Weniger gelöst ist die Frage, warum seit dem Abschuss in den späten Novembertagen des letzten Jahres über die Hyperschallrakete kaum geredet wird. Zumindest nicht medial. Und erst recht nicht über die Implikationen, die damit in Verbindung stehen.
Getroffen wurde von ihr wurde ein umfangreicher Militärkomplex in der ukrainischen Stadt Dnipro.
Interessant auch die unterschiedlichen Aussagen über das Ziel der Rakete. Einmal war von einem Infrastruktur-Projekt die Rede, andererseits von einer Fabrik und zuletzt von einem Raketen- und Rüstungsunternehmen, wie Merkur in einem verlinkten eigenen Artikel vom Vortag schreibt.
Wie auch immer, die Wahrheit bleibt in einem Krieg gern auf der Strecke. Stichwort: Kriegspropaganda. Die natürlich von beiden Seiten betrieben wird.
Eines dürfte klar sein, das Totschweigen oder Verharmlosen des Raketeneinschlags könnte zu einem späteren Zeitpunkt zu unvorhergesehenen politischen Folgen führen.
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/ukraine-russland-rakete-oreschnik-krieg-100.html
Dass es von dem Einschlag Satellitenaufnahmen gibt und auch Bilder von den angerichteten Schäden, kann ohne Zweifel bejaht werden. Schließlich wurde die Regierung der USA eine halbe Stunde vor dem Abschuss der Rakete darüber informiert. Genug Zeit, um die Satelliten auszurichten.
Ganz abgesehen davon gibt es mit ziemlicher Sicherheit Fotos oder Videos des getroffene Objekts, von vor und nach dem Anschlag. Warum werden sie nicht veröffentlicht?
In einer offenen und in einer die Informationsfreiheit bejahenden Gesellschaft, doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Dass dies nicht geschah und auch nicht geschieht, lässt tief blicken.
Und erklärt vielleicht auch den abrupten Politikwechsel der amerikanischen Regierung.
Sollte die Hyperschallwaffe Oreschnik tatsächlich die Schäden anrichten, von der die russische Regierung spricht, haben sich die globalen Machtverhältnisse praktisch über Nacht verändert.
Die Reaktion des US-Präsidenten Trumps zu der 180-Grad-Wende der Ukraine-Politik, der von Präsident Biden „geführten“ Vorgängerregierung, wäre dann nur die Anerkennung davon.