Das 21. Jahrhundert wird religiös sein, oder es wird nicht sein

Der Ausspruch wird Andre Malraux zugeschrieben. Doch daran gibt es Zweifel.

Wie auch immer, der Satz fasst die Nöte, in die die Menschheit sich zusehends verstrickt hat, in wenigen Worten zusammen.

Es wird immer klarer, dass die Lösungen für die vielfältigen Probleme nur neue Probleme schaffen, die wiederum für weitere sorgen. Es ist ein Rattenrennen, bei dem alle nur verlieren können.

Die neueste Entwicklung bestätigt das. KI heißt das neue Zauberwort. Künstliche Intelligenz soll all die aufgelaufenen und zukünftigen Probleme lösen. Und zwar mit bisher nie gekannter Rechenleistung, die der menschlichen Intelligenz überlegen sein soll.

Schon die alleinige Ausrichtung auf die Intelligenzleistung – was ist das überhaupt? – entmündigt den Menschen. Denn er ist mehr als mathematische Algorithmen.

Wir Menschen sind, es mag beklagt werden, weniger an der Vernunft orientiert als an Gefühlen. Es ist aber nun einmal so. Und Gott sei Dank dafür.

Wer will schon ein gefühlloses Wesen sein, das sich an Rechenoperationen orientiert, deren Grundlagen, Axiome genannt, letztlich im Ungefähren bleiben.

Worüber gern geschwiegen wird, weil Zweifel an angeblichen Wahrheiten ungern gesehen werden.

Die Welterklärungen der Physiker, die sich immer auf die Mathematik berufen, sind – auch dies mag beklagt werden – nicht ohne Lücken und Mängel. Sie können, nach all ihren Anstrengungen, noch immer nicht erklären, was die Welt im Innersten zusammenhält.

So vieles ist unverstanden. Wer an dieser Aussage zweifelt oder dazu mehr wissen will, sollte sich mit dem ersten und zweiten Unvollständigkeitssatz von Kurt Gödel beschäftigen.

Können Physiker oder Mathematiker mithilfe der Mathematik die Inspiration oder die Liebe erklären?

Würden wir Menschen auf Letztgenanntes verzichten wollen?

Diese Fragen sind nicht belanglos. Sie sind angesichts der Entwicklung der „KI“ existenziell.

Raymund Unger hat sich in seinem im März dieses Jahres erschienenen Roman „KAI“, mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt. Ein Thriller vom Feinsten ist daraus entstanden. Der einen schaudern lässt, aber zuletzt auch Raum für Hoffnung gibt.

Eine eindeutige Leseempfehlung. Wie sie auch Nicolas Riedl von Manova in seiner Rezension des Buches ausspricht. Eine, die sie lesen sollten, wenn sie noch Zweifel daran haben, das Buch zu erwerben.

https://www.manova.news/artikel/des-teufels-technik

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