Der Bitcoin böte Geldwertstabilität, so wird es alltäglich propagiert von dessen Befürwortern. Die sich inzwischen in allen politischen Lagern finden. Rechts, links. Mitte. Egal. Der Bitcoinwahn verbindet sie alle.
Doch er ist ein Märchen. Erfunden, um die Menschen weiterhin an die bisherige Gelderzählung zu ketten. Mittels Blockchain. Also mittels einer Kette, wie die Übersetzung des englischen Worts: chain, schon sagt.
Es geht darum, sie weiterhin an das Zinssystem zu binden.
Stabilität des Geldwerts, das ist das Schlagwort dazu. In der Realität ist davon allerdings wenig zu sehen. Im Gegenteil. Schon von Anfang an war der Bitcoin ein Spekulationsobjekt. Mit all den Folgen. Ein ständiges rauf und runter. Rauf und wieder runter. Allerdings mit der Tendenz durchschnittlicher Verteuerung. Die nach wie vor ungebrochen ist.
Ein Tatbestand, der in der Vergangenheit oft zu beobachten war, als durch vermeintliche oder tatsächliche Gewinne bei Spekulationen der Verstand aussetzte und die Geldgier übernahm und im Hirn Kurzschlüsse verursachte. Die dann gar nicht so selten zu einem Platzen der Spekulationsblasen führten, die umgehend der Ernüchterung Platz einräumten.
https://www.sparkasse.de/aktuelles/lehrreiche-boersenblasen.html
Aber diesmal soll alles ganz anders sein. Der Bitcoin verspricht Stabilität.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kommentar-kryptowaehrungen-bitcoin-anlage-100.html
https://www.stock-world.de/bitcoin-wird-die-krypto-koenigin-zur-stabilitaetsanker
Alles Quatsch. All die neumodischen „Blockchain-Coins“ sind Spekulationsobjekte. Weshalb sonst ist die Spannbreite, genannt Volatilität, über einen längeren Zeitraum oft gigantisch. Wer da noch von Stabilität redet, schwurbelt. Erzeugt den Anschein von Solidität.
Dabei ist der Bitcoin, neben all den anderen Coins, nur ein neues Instrument, um Geld abzuschöpfen. Ob die großen Notenbanken diesem Treiben noch lange zuschauen, ist eine der großen Fragen.
Eigentlich geht ihnen der Schutz ihrer Privilegien doch über alles. So gleich die nächste Frage auftaucht: weshalb tun sie das?
Dass das weltweite Finanzsystem seit Jahren fragil und der Zusammenbruch keine Fiktion mehr ist – erinnert sei an die Ereignisse in Jahren 2008, 2009 – weiß darum. Nur wie passen da die Blockchain-Coins hinein?
Viele Fragen, keine Antworten. Vielleicht ist man in Notenbankkreisen gewillt, bei einem bald erwarteten Kladderadatsch, ihnen den schwarzen Peter zuzuschieben. Nach dem Motto: die bösen, bösen Coin-Spekulanten waren es.
Dabei haben Regierungen weltweit jederzeit die Möglichkeit, dem Treiben Einhalt zu gebieten. Ihnen den Strom abschalten genügt. Was einige Bitcoin-Miner schon darüber nachsinnen lässt, eine möglichst unabhängige und – bitte nicht lachen – „nachhaltige“ Stromversorgung aufzubauen.
https://www.dw.com/de/bitcoin-mining-geht-der-kryptoboom-in-skandinavien-zu-ende/a-57411769
Warum das Mining überhaupt notwendig ist, dazu:
https://www.mitrade.com/de/insights/crypto/krypto-trading/wie-funktioniert-bitcoin-mining
Alles in allem ist Coin-Mining nur eine irrsinnige Verschwendung von Energie.
Auch Tom-Oliver Regenauer hat sich in einem langen und teilweise recht ermüdenden Beitrag mit dem Thema Bitcoin auseinandergesetzt.
https://www.manova.news/artikel/regressive-revolution
Mir ist das ganze Geschehen um all die Kryptowährungen und Kryptobörsen ziemlich schnuppe. Es ist nur alter Wein in neuen Schläuchen. Wie so viele andere angebliche Neuheiten im Finanzwesen.
Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen, sich mit Derartigem zu beschäftigen ist unnötige Mühsal. Wirkliche Erkenntnisse lassen sich da nicht gewinnen.
Angebliche Neuheiten dienen immer nur dazu, der Idee des Profits neue Spielräume zu eröffnen.
Glauben Sie mir: Es gibt in unserer Welt keine dauerhafte Stabilität. Alles schwindet. Weshalb auch der angebliche Werterhalt durch Gold und Silber nur ein Märchen ist. Was wollen Sie mit einem Klumpen Gold oder einer Handvoll Silbermünzen in Notzeiten anfangen, wenn sie, da sie sich nicht essen lassen, keiner haben will? Und was kostet es, sie sicher aufzubewahren und welche Gefahren lauern durch deren Besitz?
Fragen Sie diesbezüglich mal bei den Menschen nach, die die Hungerjahre nach dem letzten Weltkrieg in Deutschland verbracht haben. Welche Sachwerte da an die hiesigen Bauern für Lebensmittel weitergereicht wurden.
Dabei weiß doch jeder: Lebenskraft schwindet. Unterliegt wie fast alles Leben Verfallsprozessen. Weshalb auch das Geld, da es uns Lebende alltäglich betrifft, an diese Tatsache angepasst sein sollte.
Wer dazu mehr wissen will, sollte in einer Suchmaschine seiner Wahl das Stichwort: Schwundgeld eingeben.
Ein eigentlich abschätziges gemeintes Wort für die Idee eines gerechten Geldes. Das Kuriose dabei ist, nicht der gegenwärtige und künftige Geldwert schwindet, sondern nur die Möglichkeit, Geld ohne Zutun im Zeitlauf zu vermehren.
Und deshalb sollte der Begriff „Schwundgeld“ regelrecht geadelt werden, dem Achtung entgegengebracht wird.
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