Jedenfalls für die große Mehrheit der Bürger in Argentinien.
Derzeit.
Die Botschaft des Präsidenten Millei – eines Anarcho-Kapitalisten, wie nicht nur das Nachrichtenportal: ntv, ihn nennt – an sein Volk lautet: Es muss erst schlechter werden, bevor es besser wird.
So. So. Betroffen davon? Fast alle Bewohner. Die seit Jahrzehnten das Auf und Ab des Kapitalismus über sich ergehen lassen. Genau genommen aber nur das Ab. Und aus purer Verzweiflung Millei ans Ruder ließen.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Schwere-Krise-fordert-Argentiniern-viel-ab-article25117176.html
Wenn Dummheit Schmerzen bereitete, müssten die meisten Bürger Argentiniens eigentlich vor Schmerz schreien.
Aber sie sind ja nicht allein damit.
Milliarden von Menschen weltweit sind der Ideologie des Kapitalismus verfallen. Dem Versprechen, dass wer viel arbeitet, stets reich wird.
Genannt: der amerikanische Traum.
Doch der hat ganz andere Ursachen.
Kurzum: Raub und brutale Machtspiele auf dem Weg zum Glück.
Vorbildlich? Nachahmenswert? Wünschenswert?
Menschen mit Ellbogenmentalität werden jetzt eifrig nicken. Und das sind schon verdammt viele.
Die Zinswirtschaft, wovon die moderne Variante, genannt Kapitalismus, nur eine miese Endzeitvision ist, hat da ganze Arbeit geleistet. Kooperation ist verpönt. Die Durchsetzung eigener Interessen gilt als über jede Kritik erhaben. Mehr noch: es wäre die unsichtbare Hand des Marktes.
Womit, sprachlich äußerst geschickt, ein zarter Hinweis auf Gottes Wille angedeutet wird.
Doch nichts könnte dem ferner liegen.
Die Verdammung des Zinses, in den Texten der Bibel, ist Fakt. Auch wenn sich deren angeblich berufene Hüter, nicht (mehr) daran gebunden fühlen.
Also Sieg des Kapitalismus allerorten?
Scheint so.
Doch so leichtfertig würde ich Gott nicht abschreiben wollen. Dessen Wege und Pläne – ach wie lautet das geflügelte Wort – seien nun einmal unergründlich.
Was tun? Ja, was tun?
Wenn es denn der Zinskritiker bedurfte, dann, heute mehr denn je.
Milliarden von Menschen hoffen auf eine gerechtere Welt. Hier und nicht erst im Jenseits. Wo immer das auch sein sollte.
Das Versprechen auf das gerechte Himmelreich zieht nicht mehr.
Doch dafür ist Abkehr nötig. Die Abkehr vom Zinsgeld. Die Abkehr vom Raub, der ihm innewohnt.
Ohne diese Abkehr wird es keine Gerechtigkeit geben. Keinen dauerhaften Frieden.
Es gilt, Alternativen zu prüfen. Die es tatsächlich gibt. So ungern, dass auch von den „Mächtigen“ zugegeben wird.
So, mir als Fazit nur bleibt: sucht und ihr findet.