Jahr um Jahr
Jahr um Jahr

Jahr um Jahr

Immer, in der zeitlichen Nähe zu Weihnachten, endet ein Jahr menschlicher Zeitrechnung.

Gerne wird diese Zeit dazu benutzt, einen Rückblick, aber auch einen Blick in die Zukunft zu wagen. Immer mit der Hoffnung, es mögen für die Menschheit bessere Zeiten anbrechen.

Dabei verrät der Rückblick – besonders, wenn mehr als nur ein Jahr zurückgeschaut wird – dass dies eine trügerische Hoffnung ist.

Denn die Zerstörungswut unserer Spezies ist grandios. Und wächst, so hat es den Anschein, mit den Jahrhunderten.

Und immer wieder, Jahr um Jahr, wird Besserung versprochen.

Kehrt um, rief im Jahre null unserer Zeitrechnung, ein Mann, der, noch als er lebte, vielen Menschen tatsächlich Hoffnung schenkte.

https://www.bibleserver.com/de/verse/Matthäus4,17

Der auch danach nicht vergessen wurde. – Im Gegenteil. Sein Wirken ist bis heute spürbar. Viele Menschen lassen sich auch in der Gegenwart von seinen Worten und Taten inspirieren.

Dabei ist das, was zwischen den Zeilen steht, oft aussagekräftiger als die Worte. Gleichnisse waren schließlich dessen „Markenzeichen“.

Dabei sind Gleichnisse nicht die einzige künstlerische Form, die zur Reflexion anregt.

https://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Gleichnis

Die bildende Kunst löst in uns oft Staunen aus, das uns dann nachsinnend zurücklässt.

Doch in die damit verbundenen Tiefen der Geistesgeschichte muss gar nicht eingedrungen werden, um Nachdenklichkeit zu erzeugen.

Schauen wir doch einfach in unserem derzeitigen Alltag nach. In den gar nicht so selten ein Besuch des Weihnachtsmarktes eingebettet ist.

Auf einem solchen Besuch, einem auf dem Weihnachtsmarkt in Bernkastel/Kues, ist mir dann folgende Inszenierung ins Auge gefallen.

Daran Anteil hatten vor allem die das Bild bewohnenden Tiere.

https://www.tagblatt.ch/leben/weihnachten-unter-der-lupe-ld.1080443

Geschichtlich belegen lässt sich deren Anwesenheit nicht. Aber unwahrscheinlich ist es auch nicht, da Maria und Joseph, der Überlieferung nach, wegen des Andrangs zur Volkszählung, nur Unterkunft in einem Stall fanden.

Unabhängig davon: die Tradition der Krippendarstellung zeigt fast immer entsprechende Tiere.

Im Bild oben gehört auch noch ein Kamel hinzu, das zu den Besuchern im Stall gehörte. Den drei Weisen aus dem Morgenland.

Warum haben die Tiere in der christlichen Tradition eine derart große Bedeutung, dass sie bei der Geburt Jesu anwesend waren und in dessen Nähe ruhten?

Tierliebe der Christen kann es eigentlich nicht sein, da deren Lehren den Tieren nur wenig abgewinnen können. Und sie gerne dem Nutzen der Menschen unterstellen. Schon das alte Testament ist da wenig zurückhaltend.

Doch ganz anders war es im Paradies, als die Tiere noch nah bei den Menschen lebten. Sie gar mit ihnen reden konnten. – Zumindest die Schlange.

Und in der Verheißung für das ewige Leben ist die Rede vom Schaf, das neben dem Wolf ruht.

https://www.bibleserver.com/de/verse/Jesaja11,6

Was wird dann anders sein? Sind wir Menschen dann anders? Oder die Tiere?

Wenn wir Menschen es sind, was hindert uns daran, schon heute den Tieren einen anderen Status einzuräumen?

Den von Freunden und Vertrauten. Ungezähmten. Vielfach geliebten.

Deren Tötung und Verzehr unter solcher Prämisse eigentlich unvorstellbar ist. Allein sie nur zu quälen und einzusperren und nach deren Nutzwert zu fragen – im Grunde ein Unding. An Niedertracht nicht zu überbieten.

Und trotzdem tun wir derartiges. Und zwar viel zu oft.

Wer etwas an der um sich greifenden Lieblosigkeit gegenüber den Tieren ändern will, findet hier ein großes Betätigungsfeld. Das auf vielfältige Weise wirkt. Oft überraschend und das Herz erwärmend.

Und auch die Lieblosigkeit zwischen den Menschen vermindert sich dann.

Nennt sich die Kraft der Liebe.

0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
wird veröffentlicht
wird nicht veröffentlicht
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments