Über jede Kritik erhaben – der Kapitalismus

Ohne Zinsnahme kein Kapitalismus. So einfach ist das.

An dieser Stelle könnte ich eigentlich schon enden. Denn damit ist alles gesagt.

Nur wollen viel zu Wenige dort hin. Dahin wo der Zins keine Marktmacht mehr hat.

Doch warum wollen sie da nicht hin? Die zerstörerische und destruktive Kraft des Zinses ist doch für jeden, der genau hinschaut, sichtbar.

Er sei unverzichtbar, schlägt einem als Argument aus den Reihen der Befürworter, dann beinahe unisono entgegen.

Den Zins abzuschaffen sei unrealistisch. Sei ein Weg für Träumer. Für „Gutmenschen“, die den menschlichen Egoismus leugnen. Wie die Menschheitsgeschichte zeige, seien Revolutionen – und ein Verschließen der Zinstür wäre ganz sicher eine – immer zum Scheitern verurteilt. Hätten nie zum erwünschten Ergebnis geführt. Konterrevolutionen. Bürgerkriege. Aufstände. Bestenfalls gefolgt von neuen Machthabern, die den Alten in nichts nach stünden, zeugten davon. Die Abschaffung des Zinses sei als Gedankenexperiment akzeptabel, mehr aber auch nicht.

Wow, angesichts derartiger Argumente bleibt einem ja glatt die Spucke weg. Und damit die Möglichkeit flüssiger Gegenargumentation.

Die außerdem gar nicht gewünscht ist. Der Zins ist schlicht tabu. Ihn infrage zu stellen, ein Sakrileg.

Noch dazu scheuen die Gläubigen der „Zinskirche“ keine Mittel und keinen Weg, Abtrünnige wieder in den Schoß der Gemeinschaft zurückzulocken.

Nutzt auch das nichts, werden sie als Ketzer gebrandmarkt und an den Rand gedrängt. Ins Abseits. Ins mediale Nirwana. Da wo sie nach deren Ansicht, keinen Schaden mehr anrichten können.

Gebrandmarkt als „Spinner“ „Antisemit“, „Nazi“, „Freiheits- und Demokratiefeind“ dürfen sie da ihr Süppchen kochen.

Doch nach wie vor gilt: Wer dem Zins zustimmt, öffnet der Ausbeutung, die Tür. Und das gilt seit Jahrtausenden.

Wer es nicht glaubt, lese in der Bibel nach.

Ach Gottchen, wer liest denn noch die Bibel? Gott ist tot. Sagt der Zinsfreund. Und auch allzu viele derjenigen, die desillusioniert dem bösen Tun der Zinsnehmer zuschauen und auf keine Hilfe mehr hoffen.

Hinzu kommt: Einmal geöffnet ist die Zinstür auch kaum mehr zu schließen. Sachzwänge, abstrus komplexe Strukturen und vor allem irrationale Ängste hindern daran.

So ein solcher Schritt auch kaum mehr in Erwägung gezogen wird. Er bleibt Spielfeld für Außenseiter.

Doch wer weiß. Möglicherweise geht der Kapitalismus, vor dem Zusammenbruch stehend, zur Rettung seiner Profiteure, doch noch diesen Weg. Allerdings nicht um der Gerechtigkeit willen, sondern um ihre Macht zu konsolidieren, wie es in Politikersprech so schön heißt. Nur um jene zu verfestigen und rechtlich in möglichst komplexe und damit beinahe unveränderbare Strukturen zu gießen. Und damit in der Zukunft der Zinskritik jegliche Legitimation zu entziehen.

Die ersten Schritte dahin sind schon deutlich zu erkennen.

Darunter die beinahe weltweit geplante Einführung von digitalem Zentralbankgeld. Die entsprechend umgesetzt, den Bürger, beinahe augenblicklich, in Abhängigkeit der Notenbank versetzt.

Die ihrerseits oft dem Druck der Finanzmärkte Tribut zollen muss, so von deren Unabhängigkeit keine Rede sein kann.

Doch die Illusion dieser wird nach außen hin mit aller Kraft aufrechterhalten.

Die Einführung des digitalen Zentralbankgeldes wird gern damit begründet, dass sie die Möglichkeit der besseren Überwachung von kriminellen Aktivitäten böte.

Da lacht der Mafiaboss laut auf und bekreuzigt sich. Und die meist gigantisch reichen Steuerflüchtigen, als auch die Vorstände multinational aufgestellter Firmen, deren Finanzmittel zum größten Teil in anonymen Steueroasen geparkt sind, klopfen sich, die Perfidie der Argumentation anerkennend, feixend auf die Oberschenkel.

Leidtragend wird, wie fast immer, wenn „Geldeliten“, mit eifriger Unterstützung der Politik neue Schurkereien umsetzen, der einfache Bürger sein.

Erst recht wenn dann noch die Abschaffung des Bargeldes folgt. Und zwar, die Bosheit kennt kaum Grenzen, mittels einer alleinigen Demurrage auf Bargeld?

Was quasi zu dessen Abschaffung führt und die Einführung von Negativzinsen für lange Zeit in Misskredit bringen dürfte.

Planspiele des Internationalen Währungsfonds zur Umsetzung von Negativzinsen lassen diesbezüglich die Alarmglocken läuten. Schließlich gilt der IWF ja nicht gerade als menschenfreundlich.

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.iwf-studie-strafzinsen-fuer-jedermann-so-gehts.8e450869-d09b-41b1-b71b-60067b0492a9.html

Der gutmütige Zinskritiker, der annimmt, man müsse die Ökonomen und Politiker nur richtig aufklären, dann würden sie schon verstehen und nötige Änderungen herbeiführen, wird aus diesem Traum allzu schnell herausgerissen werden.

Denn wer das glaubt, sollte sich an all die vielen, anfänglich gutmütigen, „Coronakritiker“ erinnern.

Ach ja. Das alles ist ja bloß Verschwörungstheorie. Was auch sonst?

Also, wenn dem so ist, dann einfach weiter im Text. Denn noch sind die Gedanken frei.

Ist es noch nicht geschehen, wird es nicht mehr lange dauern und die letzten Schlupflöcher für den einfachen Bürger werden geschlossen. Privater Goldbesitz und -handel wird verboten. Das Kryptogeld gleich hinterher.

Dann sind die Fluchttüren für den Ottonormalbürger weitgehend geschlossen.

Gläsern darf er dann, da ihm, mangels Zahlungsfähigkeit, die Mandatsbetrauung von teuren, spitzfindigen, auf Gesetzeslücken spezialisierte Steuerberatungsgesellschaften nicht möglich ist, als auch die Ausweichmöglichkeiten (Steueroasen) des „großen Geldes fehlen“, der Obrigkeit Rede und Antwort stehen.

Mit Sicherheit gefolgt von noch tieferem Griff in dessen Tasche.

Bleibt er trotzdem unbotmäßig und nutzt gar das noch bestehende Rechtssystem zum Widerstand, werden halt entsprechende Gesetze initiiert, die ihn an die Kandare nehmen.

Die Chinesen mit ihrer „Sozialkontrolle“ haben den Weg schon beschritten und lassen die Herzen autoritär angehauchter Politiker, die die Bürger gern unter Kontrolle halten wollen, schon jetzt höher schlagen.

https://www.deutschlandfunk.de/sozialkredit-system-china-auf-dem-weg-in-die-it-diktatur-102.html

https://www.nzz.ch/technologie/china-forciert-die-einfuehrung-eines-nationalen-sozialkreditsystems-ld.1713214

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