Ton
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Nein. Nicht um den Ton, der unser Gehör erreicht, sondern den Ton, der gelegentlich noch als Baustoff verwendet wird, darüber werde ich mich heute auslassen.

Es ist ein bemerkenswerter Stoff – der fast gänzlich in Vergessenheit geraten ist.

Zu Unrecht.

Gern wird er bei denkmalgeschützten Häusern und Bauten noch verwendet. Denn die Vorteile dieses Baustoffs sind offensichtlich.

Dazu gleich mal einen Link.

Gestolpert bin ich über die Thematik, weil ich schon seit geraumer Zeit darüber nachsinne und recherchiere, wie ein Gebäude, vor eindringender Feuchtigkeit geschützt werden kann. Und zwar ohne die heute üblichen Feuchtigkeitsschutzmaßnahmen, die zwar funktionieren, aber auch aufwendig in der Verarbeitung sind. Und, meist nicht gerade sehr umweltverträglich.

Verblüffend wie die Altvorderen, schon vor vielen, vielen Jahrhunderten ihre Häuser so vor Nässe und Feuchtigkeit schützten.

Warum wir Neuzeitler uns mit großer Mehrheit von ihrem Wissen nichts abschauen, mehr noch, uns eher davor abwenden, wäre wirklich eine Untersuchung wert. Da dieses Verhalten ja nicht nur den Baustoff Ton, sondern beinahe all die überlieferten Baustoffe und Techniken betrifft.

Wer baut heutzutage noch ein Lehmhaus? Ein Fachwerkhaus? Ein Erdhügelhaus?

In tropischen Ländern – ein Haus aus Bambus?

Es sind, bezogen auf die Masse der neu errichteten Bauten, in den vergangenen Jahrzehnten, eine verschwindende Minderheit der Bauherren.

Die dafür gern der Rückschrittlichkeit bezichtigt werden. Dem Antimodernismus.

Und so bei ihren Vorhaben, gegenüber den behördlichen Bauaufsichten, oft einen schweren Stand haben.

Dabei sind die ehemals verwendeten Baustoffe meist regional verfügbar. Und oftmals kostengünstiger als moderne Baustoffe.

Heutzutage werden Baustoffe, wie Holz, kreuz und quer um den gesamten Planeten transportiert. Oder in Fabriken teuer produziert (Zement). Was nur Dank der riesigen Schiffsflotten und ausgeklügelter Logistik und der billigen fossilen Energie, möglich ist.

Doch der sich schon abzeichnende Mangel daran, wird, es ist nur eine Frage der Zeit, diesem Tun ein Ende bereiten.

Dann werden zwangsläufig wieder die alten und überlieferten Bautechniken in den Fokus rücken.

Bis dahin ist für alle vermeintlich Rückschrittlichen, Durchhaltevermögen angesagt.

Denn sie werden es sein, die den Nachkommen den Weg, zum energiesparenden und ökologisch nachhaltigem Bauen ebnen werden.

Nun denn. Ist die Nachfrage nach dem Baustoff Ton tatsächlich nicht da? Oder ist die Nachfrage danach schlicht nicht gewünscht?

Scheint so, eher Letzteres. Da weder von politischer Seite noch vonseiten der Ökonomen, dazu Stellungnahmen zu finden sind.

Wer mit Ton bauen will, wird kaum fündig. Recherchieren Sie. Es gibt fast kein Angebot. Jedenfalls keines, das sich über Suchmaschinen des Internets finden ließe.

Unter dem Begriff „Lehmerde“ findet sich allerdings das ein oder andere Angebot.

Bis auf eine Ausnahme. Dabei handelt es sich dann aber nicht um einfachen Ton, wie er früher verwendet wurde, sondern um eine spezielle Mischung, die mit einem Warenzeichen geadelt wird.

Wobei ich damit nicht gegen das Produkt stänkern will. Nein, nein. Nach allem, was darüber zu lesen ist, bietet es viele Vorteile. Und die Liste der Referenzen ist wahrlich beachtlich.

Allerdings ist dessen Verwendung, der je nach Umfang des Einsatzes zu transportierenden Tonnen wegen, möglicherweise mit hohen Kosten verbunden.

https://www.bauhandwerk.de/artikel/bhw_Schutzwall_aus_Ton-1617071.html

Wer bei der Abdichtung des Baues mit Lehmerde vorliebnehmen will, sollte sich über die Mischung der entsprechenden Stoffanteile, wie Kies oder Sand gut informieren.

Eine Schüttung eines Baustofflieferanten dürfte jedenfalls deutlich günstiger sein, als das angepriesene Markenprodukt. Das allerdings, gegenüber den heutigen Standardlösungen, auch schon ordentliche Kostenersparnis verspricht.

Und die Ausgaben, die vorab für fachliche Beratung ausgegeben werden, dürften auch nicht verschwendet sein.

Jedenfalls zeigt der erneute Ausflug in die Welt der Baustoffe, dass es durchaus Alternativen zu „modernen“ Baumaterialien gibt und deren Anwendung, angesichts der heutigen Umweltfrevel, durchaus bedenkenswert sind.

Dass die Verwendung von Lehm ein angenehmes Wohnklima schafft und dadurch der Gesundheit der Bewohner zuträglich ist, habe ich ja bereits im Beitrag „Betonköpfe“ erwähnt.

Eins ist gewiss. Dies wird sicher nicht der letzte Beitrag zum Thema alternative Baustoffe sein. Denn zur längerfristigen Lagerung von künftigen Obst- und Gemüseerträgen, ist von mir der Bau eines Naturkellers geplant. Und darüber hinaus, wenn irgend möglich, das Erstellen einer kleinen „Hobbithöhle“ im Weinberg.

Landschaftlich sollte der angedachten Erdhügelbauweise wegen, eigentlich nichts gegen die Vorhaben sprechen. Eher einiges dafür.

Auch wenn es nur die Neugier vor Unbekanntem ist.

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