So jedenfalls sieht es die Europäische Kommission.
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A52023PC0160#document
Sie sieht den kritischen Rohstoff, so wie ich es verstehe, allerdings nicht im Sinne von bedenklich, sondern betrachtet ihn vorrangig unter dem Gesichtspunkt von zukünftigem Mangel. Einen Mangel, der ihn wertvoll macht.
Was ist es, was den Phosphor so wertvoll macht?
Dazu zuerst ein recht aktueller und danach zwei weitere etwas ältere Beiträge. Und darunter ein Beitrag vom Juni dieses Jahres, über einen umfangreichen Fund von Phosphor in Norwegen, der das Mangelargument etwas verwässert.
https://www.lw-heute.de/-phosphat-knappe-ressource
Wie auch immer. Der Phosphor und in Verbindung damit stehend, die Düngemittelindustrie, die wiederum eng verbunden mit der „Pflanzenschutzmittelindustrie“ ist, ist ein Thema, dass mich immer wieder einholt.
Ganz aktuell durch die Nachricht, das Glyphosat in der EU weitere zehn Jahre verwendet werden darf.
Das hat mich erschreckt. Als gäbe es, in den USA, nicht all die gerichtlichen Urteile der letzten Jahre, um dessen schädliche Wirkungen.
Ob ein Verbot des Einsatzes von Glyphosat in Deutschland, wie er im aktuellen Koalitionsvertrag vorgesehen ist, rechtens ist, wird sich noch herausstellen. Üblicherweise gilt ja: „EU-Recht“ vor „Nationalem Recht“.
Wobei Glyphosat nur die „Spitze des Eisberges“ ist. Es gibt schließlich noch andere „Pflanzenschutzmittel“. Die in ungeheuren Mengen auf den Äckern der Welt versprüht werden.
Dass dies auch Schattenseiten hat, bezweifelt ja nun wirklich niemand mehr. Allerdings werden sie gern verleugnet oder in der Bedeutsamkeit herabgesetzt.
Doch das Hauptargument gegen alle Einwände: angeblich stünde dann die Ernährungssicherheit der Weltbevölkerung zur Disposition.
Merkwürdig nur, dass unsere Vorfahren, ohne jeglichen Einsatz von Kunstdünger alt wurden.
Eine der gern verschwiegenen Schattenseiten des Kunstdüngers betrifft sogar die Pflanzen selbst, denen eigentlich doch etwas Gutes angetan werden sollte.
https://www.deutschlandfunk.de/kunstduenger-kann-getreidekrankheiten-ausloesen-100.html
Gab es eine öffentlich wahrnehmbare Diskussion darüber? – Fehlanzeige.
Der Einsatz von Kunstdünger scheint sakrosankt. Verständlich – vor dem Hintergrund gigantischer weltweiter Umsätze.
Welcher Politiker würde sich schon, angesichts dessen – Geld bedeutet schließlich Macht – offen dagegen stellen?
Dabei gibt es doch Alternativen.
In unserem Urin, dem Fäzes, als auch in unseren Lebensmittelabfällen ist Phosphor enthalten. Und davon gar nicht so wenig. Noch dazu in für Pflanzen direkt verwertbarer Form.
Erste Projekte gibt es bereits.
https://www.youtube.com/watch?v=BDvduSpntUI
In Afrika schon seit Jahren.
https://www.woz.ch/0938/ernaehrungssicherheit/lasst-den-phosphor-kreisen
Worüber bis jetzt allerdings noch kein Wort verloren wurde, ist die Belastung des Kunstdüngers mit Uran. Ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor für uns Menschen.
https://www.scinexx.de/news/geowissen/uran-auf-dem-acker/
https://www.mensch-und-atom.org/index.php/de/item/237-uran-in-der-landwirtschaft-ueblich
https://www.deutschlandfunk.de/phosphatduenger-kann-grosse-mengen-uran-enthalten-100.html
All das im Beitrag genannte gebietet eigentlich die Rückkehr zur Kreislaufwirtschaft. Eine, die die Nahrungsmittelreste, unseren Urin und den Fäzes, in natürlicher Form, wieder auf die Äcker bringt.
Nebeneffekt: der industrielle Abbau von Phosphor könnte dann weitgehend entfallen.
Dass das stattfindet, daran hege ich allerdings gehörige Zweifel.