Verdienst.
Wer arbeitet, erhält einen Verdienst. Den Verdienst.
Das Wort wird aber auch gern moralisch verwendet. Sinngemäß: etwas Gutes tun. Dann nennt es sich: das Verdienst.
Das wird jenem zugeschrieben, der als besonders engagiert gilt und angeblich viel Gutes getan hat. Bestenfalls erhält er dafür einen Verdienstorden.
Wohlhabende und „vornehmlich“ diejenigen, die Reichtum angehäuft haben, sehen sich gern der zweiten Gruppe zugehörig.
Ihr Verdienst ermöglicht Meriten.
Die Vehikel dafür: Stiftungen und Spenden. „Soziales Engagement“ genannt. Dazu gehören nach derzeitigem Selbstverständnis auch Investitionen in Kultureinrichtungen. In Sport- und Eventagenturen. Auch die Förderung des Kunstwesens. Um nur einiges zu nennen. Der Einfallsreichtum „der Reichen“ ist da immens.
Nähern wir uns dieser Spezies doch einmal.
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat es zumindest versucht. Mit eher durchwachsenem Erfolg.
https://www.youtube.com/watch?v=bA6W2DY1u54
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzeit/zdfzeit-die-geheime-welt-der-superreichen-100.html
Der Neid, der Neid der Habenichtse, sei es, der sie dafür zurückschrecken lässt, sich öffentlich zu ihrem Reichtum zu bekennen.
Neid muss man sich verdienen. Mitleid bekommt man geschenkt.
Sagt der Volksmund.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/wie-reichtum-unsere-empathie-beeinflusst-16951389.html
https://www.derstandard.at/story/1381368483573/der-neid-ist-ein-grauslicher-charakterfehler
Einen genaueren Blick auf die Verhältnisse in Bezug auf Reichtum und Armut wirft ein Forschungsbericht aus dem Jahr 2008. (PDF: 85 Seiten)
Ungerechtigkeiten werden auch dann nicht gerechter, wenn die Verursacher die Folgen davon abzumildern suchen.
Und da das derzeitige, fast überall vorherrschende Schuldgeld- und Zinssystem per se ungerecht ist, habe ich auf dieser Seite schon mehrfach deutlich dargestellt.
Es ermöglicht ungeheure Machtanhäufung und betreibt ständige Ausbeutung durch eine winzige Minderheit von Profiteuren.
Darüber hinaus verroht durch die Fixierung auf Rendite die ganze Gesellschaft.
Sosehr es von vielen auch gewünscht und angemahnt wird. Innerhalb des kapitalistischen Systems ist eine Lösung der unsäglichen Zustände nicht möglich. Punkt.
Den Profiteuren des Systems sollte statt Neid wohl eher Mitleid entgegengebracht werden. Stichwort: Karma.
Eines sollte im Hinblick auf Reichtum und Neid nie vergessen werden und auch da hat der Volksmund mal wieder recht. Das letzte Hemd hat keine Taschen.